Welche Bildagentur ist die richtige für mich?
Die deutsche Bildagenturenlandschaft ist trotz der Marktdominanz der Global Player Getty Images und Corbis immer noch relativ vielfältig. Aktuell verzeichnet der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA) 83 Mitgliedsagenturen, wobei man zwischen Pressebildagenturen (dpa picture alliance, bullspress, sz-photo etc.) und Bildagenturen, die primär werbliches Bildmaterial anbieten, unterscheiden sollte. Im Gegensatz zu den großen Microstockagenturen, die ebenfalls global agieren oder gar Tochterunternehmen von Getty oder Corbis sind (istockphoto / veer), bedienen die meisten deutschen Bildagenturen eher den klassischen Preissektor. Die hohe Dichte an Bildagenturen täuscht allerdings leicht über das Problem identischen Bildmaterials hinweg. Die digitale Reproduzierbarkeit hat dazu geführt, dass Fotografen kaum noch exklusive Verträge eingehen. Profis, aber auch ambitionierte Amateure, setzen zunehmend darauf, den größeren Schnitt über eine Verteilung auf viele Bildagenturen zu machen. Ein klares Profil weisen daher nur noch wenige Anbieter auf. Oft sind dies Spezialbildagenturen, die sich einem bestimmten Themenkreis oder Format verschrieben haben. Als Beispiele seien hier genannt: maground (Hintergründe, CGI), OKAPIA (Wildlife, Wissenschaft), docstock (Medizin), dieKleinert (Illustrationen) und laif (Reportagen).
Ein weiteres Problem ist die verbreitete Internationalisierung bei der Bildproduktion. Die Global Player, aber auch einige deutsche Bildagenturen, wählen Ihre Bilder so aus, dass Sie für den Weltmarkt taugen. Für regionale Kampagnen können solche Produktionen dann natürlich nicht genutzt werden. Aber zum Glück gibt es Bildagenturen wie F1online oder Westend61, die dieses Problem erkannt haben und gezielt auf eine europäische Bildsprache setzen. D. h. im People-Bereich wird etwas weniger auf Multi-Ethnizität, sondern primär auf ein "kaukasisches" Aussehen gesetzt. Die Bildsprache umfasst natürlich auch abgebildete Produkte, Orte, den Kontext sowie einen spezifischen Stil (weniger Hochglanz und eine natürliche Farbgebung sind z. B. eher europa-typisch).
Ein wirklich gute Bildagentur vermarktet allerdings nicht nur, sondern bietet darüber hinaus einen umfassenden Kundenservice an. Bildrecherche, Lizenz- und Rechteklärung wären hier als erstes zu nennen. Zudem sollte die Bildagentur Eurer Wahl eine moderne Suchmaschine bereit stellen. Denn mit innovativen Suchfunktionen wie z.B. einer Ähnlichkeits- oder Farbsuche könnt Ihr Euer Wunschmotiv wesentlich besser ausfindig machen als allein mit herkömmlichen Technologien.
Es gibt übrigens auch übergreifende Plattformen. In Deutschland sind dies my-picturemaxx und Fotofinder. Dort kann der Bildbestand zahlreicher Bildagenturen gleichzeitig abgefragt werden. Allerdings ist die Menge angezeigter Treffer oft so hoch, dass man sich leicht in der Bilderflut verliert. Wenn Ihr den vollen Service möchtet und zudem die Möglichkeit nutzen wollt, Preise direkt zu verhandeln (z. B. Paket-Preise für RF- oder RM-Material), dann solltet Ihr Euch an einen Dienstleister wie die Strandperle wenden, oder eben an einen Anbieter, dessen Geschäftsmodell über das Bereitstellen einer Online-Bilddatenbank hinaus geht – sprich: eine Bildagentur, die erfahrene Mitarbeiter beschäftigt, die sich mit Lizenz- und Rechtsfragen auskennen und die man persönlich ansprechen kann.